Auch Jugendarbeit nur 2. Liga!
[Ein Leserbrief von Rüdiger Barney zum Artikel „Wohin führt der Weg mit Michael Preetz?“ von Armin Lehmann in DER TAGESSPIEGEL vom 02.03.2015.]
Dass Michael Preetz sieben Trainer in fünf Jahren verschliss blieb uns an der Eliteschule des Fußballs, Partnerschule von Hertha BSC, natürlich auch nicht verborgen. Gern hätten wir dieses als Lehrer und Erzieher einer solchen Schule mit den angehenden Fußballprofis, die wir bei uns betreuen, hinterfragt und diskutiert. Leider blieb uns allerdings der Zugang zu den höheren Regionen der Vereinsführung stets verschlossen. Herr Preetz verirrte sich ein Mal in unsere Schule, zur feierlichen Ernennung „Eliteschule des Fußballs“ in Anwesenheit von Matthias Sammer.
Es fiel und fällt schon auf, dass sich der Manager einer konstruktiven Kritik an seinen Entscheidungen niemals stellte. Es kam Michael Preetz dabei sicherlich zu Pass, dass die Presse die Jugendarbeit des Vereins über Jahre, schlecht recherchiert, „über den grünen Klee“ lobte. Das ist seit einiger Zeit offenbar vorbei. Lehmann stellt völlig zu Recht fest, dass es Michael Preetz in den sieben Jahren seiner Arbeit nicht geschafft hat, einen in pädagogischen und sportlichen Belangen versierten Leiter der Jugendakademie zu installieren!
Schließlich hat auch er es zu verantworten, dass die „Eigengewächse“ zu Hause immer wieder scheitern, um dann in der Fremde Karriere zu machen. So wandten sich beispielsweise unsere ehemaligen Schüler Ashkan Dejagah, Sead Salihovic, Hani Mukhtar und nicht zuletzt Jerome und Kevin Boateng enttäuscht von ihrem Ausbildungsverein ab.
Zu beklagen sind auch die vielen Fußballer im Kinder- und Jugendalter, die sofort wieder weggeschickt werden, wenn die erwartete Leistung nicht innerhalb kürzester Zeit erbracht wird. Nein, auch in der Jugendarbeit ist dem Manager keine zufriedenstellende Leistung zu testieren!
Ich hoffe sehr, dass sich die Folgegeneration Ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Jugendarbeit und einem stärkeren Focus auf die Bildung der Spieler stärker bewusst wird.
Übrigens: Ein paar Semester Pädagogik für alle an der Firma Profifußball Beteiligten können auf keinen Fall schaden.
Rüdiger Barney2019-04-14T14:57:52+02:00