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August 2024

Schluss mit Schönschreiben!

Nach den Olympischen Spielen von Paris gehören die Fakten ungeschminkt auf den Tisch

 

Beim Schönschreiben in der Grundschule kam es früher darauf an, die Buchstaben fein säuberlich nebeneinander anzuordnen, um dem Ganzen ein ansehnliches Äußeres zu geben. Was die Berichterstattung über die Pariser Spiele in der Presse angeht scheint hier das gleiche Ziel verfolgt zu werden: Kleine Kritik im Einzelfall, aber dann viel Lobhudelei für das Ganze. Wer etwa die Fernsehreporter im Leichtathletikstadion erlebte und dabei parallel das mäßige Abschneiden der deutschen Sportlerinnen und Sportler dort konstatierte, fühlte sich in eine andere Welt versetzt. Um es schon einmal klar zu sagen: Das Abschneiden der deutschen Olympioniken in Paris 2024 ist das schlechteste nach der Vereinigung Deutschlands, es braucht eine grundlegende Veränderung. (mehr …)

April 2024

Ballettschule: Die Frage der politischen Verantwortung

veröffentlicht in der BERLINER ZEITUNG Nr. 93 vom 22.04.2024

„Eine Bankrotterklärung. Denunziationen, negative Presse, falsche Politik: 2020 wurde das Renommee der Staatlichen Ballettschule ramponiert. Jetzt sagte die Schulleiterin den einzigen Auftritt in diesem Jahr ab“
von Birgit Walter am 9.4.2024

Die „Never-Ending-Story Ballettschule“ kennt offenbar viele Betroffene, Schuldige, Verkannte, Unterdrückte und Unterdrücker. (mehr …)

März 2024

Mein neues Buch ist erschienen

Die Eliteschulen des Sports in Deutschland gelten als Institutionen, in denen konzentriert trainiert und gelernt wird. Ein Blick hinter die Kulissen jedoch zeigt, wie Anspruch und Wirklichkeit vielfach auseinanderklaffen. Immer wieder muss zwischen der Laufbahn als Hochleistungssportler und einer angemessenen Schulbildung gerungen werden.

„Unattraktiv, ineffizient und zu teuer!“ Auch diese Einschätzung hört man allseits, wenn das Gespräch auf die Eliteschulen des Sports kommt. (mehr …)

Dezember 2023

„In die Offensive!“ Berliner Spezialschulen Sport im öffentlichen Fokus

veröffentlicht im SPORTUNTERRICHT im Dezember 2023

Der Essay rezipiert eine Diskussion über die Arbeit und Perspektiven der Eliteschulen des Sports, vornehmlich bezogen auf die drei Berliner Einrichtungen. Es werden Ursachen und Wirkung von Problemlagen referiert, eingebunden auch in die Lage der Regelschulen im Land Berlin. Zudem werden die mäßigen Leistungen der Berliner Olympioniken von Tokio in den Zusammenhang gestellt. Der Autor vermittelt sowohl authentische Erfahrungen als Schulleiter einer solchen Schule, wie auch neuere Erkenntnisse und aktuelle Daten. Er stellt kritische Fragen, gibt Denkanstöße und zielt auf eine baldige Evaluation. (mehr …)

August 2023

Ein toller Sport wird pervertiert

in großen Teilen veröffentlicht in tagesspiegel.online vom 24.8.2023
Eine Abrechung mit der Parallelwelt Profifußball – Der Fußball ist zum reinen Geschäft verkommen. Und das hat inzwischen auch Einfluss auf die Basis. Auch dort dreht sich fast alles nur noch ums Geld.

Die neue Bundesligasaison hat gerade begonnen und – um es gleich vorweg zu gestehen: Ich verfolge immer noch das Fußballgeschehen, sitze samstags ab 15.30 Uhr vor dem Info-Radio, schaue ab 18 Uhr Sportschau, kann mich an schönen Toren richtig erfreuen und nehme mit Genugtuung zur Kenntnis, wie sich Menschen beim und mit dem Fußball wiederfinden und identifizieren, dort ihre „Heimat“ und sozialen Ausgleich finden und meinetwegen auch – einigermaßen gesittet – ihren Emotionen freien Lauf lassen. Die Spiele der Frauenweltmeisterschaft waren, bei aller Tragik für das deutsche Team, mit Freude zu verfolgen. (mehr …)

März 2023

Zu viele Lehrer – Berliner Sportschulen in der Defensive

Diskussion um deren Sinnhaftigkeit führt zur Frage der Bestandsgarantie

veröffentlicht in der „BERLINER ZEITUNG“ vom 17. März 2023

Die Zeichen stehen auf Sturm! Seit durch eine Anfrage des Abgeordneten Stefan Förster Ende Februar bekannt geworden ist, dass es an den drei Berliner Eliteschulen des Sports viel zu viele Lehrerinnen und Lehrer für viel zu wenige Schülerinnen und Schüler gibt, kehrte in der Bildungsverwaltung hektische Unruhe ein. Jetzt will man sich, egal wer der Behörde demnächst vorstehen wird, ehrlich machen und schnell in Schadensbegrenzung üben. SPD- Staatssekretär Alexander Slotty hat lt. Auskunft an den Tagesspiegel nunmehr angekündigt, seine Frauen und Mannen zusammenzurufen, um Abhilfe zu schaffen. Löblich, wenn auch längst überfällig – aber vielleicht seine letzte große Aktion im Amt. Man darf auf das Ergebnis gespannt sein. (mehr …)

August 2022

Vorbildlicher Journalismus sieht anders aus

veröffentlicht in BERLINER MORGENPOST vom 22.08.2022

In Sachen rbb ist neben den Verfehlungen der Intendanz auch von journalistischer Integrität und unvoreingenommener Aufklärungsarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Rede. Ein Rechercheteam aus dem eigenen Haus soll „aufdecken“ – da darf doch befürchtet werde, dass der Bock zum Gärtner gemacht wird! Im Übrigen wird auf die überragende Arbeit des rbb-Personals verwiesen. Das kann leider nicht immer bestätigt werden: In den Einschaltquoten rangiert der rbb ganz weit unten. Im Vorabendprogramm langweilt man uns seit einiger Zeit mit einer langatmig ausgelegten Talksendung, in der sich der rbb-Nachwuchs versuchen darf. Der Unterhaltungswert bleibt unterklassig. Als Ergebnis mangelhafter Recherche, oder vielleicht sogar auf Druck der von der Politik beeinflussten Redaktionsspitze, hat man beispielsweise die Leiter der Staatlichen Ballettschule persönlich und dienstlich unwiderruflich beschädigt! Es war der rbb, der diese unsägliche Berichterstattung losgetreten und sich damit zum Sprachrohr der SPD-Bildungsverwaltung gemacht hat. Alle juristischen Instanzen haben die Protagonisten Stabel und Seyffert inzwischen frei gesprochen – diese Tatsache war übrigens der Abendschau ganze zwei Zeilen Meldung wert. So viel zum vorbildlichen Journalismus!

Mai 2022

Schulsenatorin Busse hatte nie eine Chance

veröffentlicht in DER TAGESSPIEGEL vom 29. Mai 2022

Wohlwollende RGR-Wählerinnen und Wähler warben um Geduld mit einer „Neuen“, Skeptiker gaben ihr maximal ein halbes Jahr: Schulsenatorin Busse ist nun schon viel früher im politischen Abseits. Peinliche Auftritte vor der Presse, unklare Pandemieentscheidungen, Kürzung von Eigenmitteln der Schulen und jetzt eine dilettantisch vorbereitete Lehrerverbeamtung. Frau Busse schließt nahtlos an ihre heillos überforderte Vorgängerin an. All das wäre wohl nicht passiert, wenn sie eine verlässliche und wohlwollende Verwaltung hinter sich versammelt hätte. Aber außer Frau Giffey, die ja selbst wegen ihrer Betrugsaffäre in Sachen Dissertation Unglaubwürdigkeit ausstrahlt, scheint in dieser Mammutbehörde niemand hinter der Senatorin zu stehen. Schließlich wurden ihre zwei Staatssekretäre ja auch nicht von ihr ausgewählt, ein politisches Unding! Auch was Frau Busse dann dazu bewogen hat, noch kurzfristig der SPD beizutreten, bleibt im Trüben des Genossentums verborgen. Bei etwas mehr Selbstvertrauen wäre es auch parteilos gegangen, wie es der integre Wirtschaftsenator Schwarz vorgemacht hat.

Dezember 2021

Nun doch ein „Weiter so!“ in der Bildung

veröffentlicht in BERLINER MORGENPOST und DER TAGESSPIEGEL vom 05.12.2021

Man vernimmt ein großes und gemeinschaftliches Aufatmen in der genossenbeherrschten Bildungsverwaltung: das Ressort bleibt bei der SPD. Für den Bürger, der die – am nationalen Standard gemessen – erfolglose Schulpolitik der Administration Scheeres nun am Ende wähnte, bleibt der große Frust. Hat man denn die vielen Debakel vergessen, von verheerenden Schülerleistungen über eine dilettantische Digitalisierung bis hin zum desaströsen Versagen in der Ballettschulaffäre?

Für die vor uns liegenden fünf Jahre hätte man sich einen frischen Wind, etwa von einer grünen Senatorin gewünscht. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass eine Person gefunden wird, die nicht im Berliner SPD-Dschungel verankert ist. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Oktober 2021

Wie Berlin bei der Förderung der Sporteliten versagt

(Der Artikel wurde am 8. Oktober 2021 unter der Schlagzeile „Magere Bilanz“ in der BERLINER ZEITUNG veröffentlicht)

Berlin leistet sich drei teure Eliteschulen des Sports. Doch deren Erfolgsbilanz ist dürftig – und auch die Schülerzahlen sinken. Ist das System noch zu retten?

Berlin – Nein, als besonders innovationsfreudig galt die Berliner Sportszene noch nie, aber erfolgreich war sie allemal. Und das nicht nur zu alten Zeiten, als die Kinder- und Jugendsportschulen der „Hauptstadt der DDR“ als verlässliche Garanten für die großen sportlichen Erfolge des untergegangenen Staates galten. Auch die Frontstadt Berlin-West begriff sich immer als besonders sportaffin und konnte sich vollumfänglich in das Sportgeschehen der alten Bundesrepublik einbringen. (mehr …)

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