Asbest & Schadstoffe

Als wir 2010 gut gelaunt aus den Sommerferien zurückkamen hatten wir erfahren, dass in dieser Zeit eine neuerliche, routinemäßige Untersuchung des Schulgebäudes auf Schadstoffbelastungen durchführt worden war. Das Ergebnis wurde der Schulleitung im Herbst desselben Jahres vorgelegt – und das Entsetzen war groß. An vielen Stellen im Gebäude, das zu dem Zeitpunkt ja auch schon mehr als 40 Jahre „auf dem Buckel“ hatte, wurden Schadstellen gefunden, an denen bei entsprechender Beanspruchung der karzinogene Spritzasbest frei werden konnte. Da aber nicht die „höchste Warnstufe“ ausgerufen wurde, sollte der Unterrichtsbetrieb unter Auflagen weiter geführt werden.
Allerdings war der Schulgemeinde klar, dass dies nur eine vorläufige Regelung sein konnte. Während die Bildungsverwaltung auf einem Verbleib in dem Gebäude bis zum anvisierten Umzug auf das Olympiagelände im Jahre 2015 – also in fünf Jahren – bestand, regte sich in der Schulgemeinde erheblicher Widerstand dagegen. Die Gremien der Schule verlangten einhellig einen vorübergehenden Ersatzstandort, der im Prinzip auch schon gefunden war: Nahe dem Olympiastadion sollte auf einer dort liegenden Brachfläche ein Containerdorf entstehen. Leider fanden die Protagonisten der Bildungsverwaltung immer neue Vorwände und brachten die Pläne schließlich zu fall. Es folgten fünf Jahre Aufenthalt in einem total verrotteten, mit Asbest und anderen Schadstoffen belasteten Schulgebäude. Berlins Eliteschülerinnen und –schüler lernten in einem solchen Umfeld – ein Armutszeugnis für die Berliner Schulverwaltung!