veröffentlicht in der BERLINER ZEITUNG Nr. 93 vom 22.04.2024

„Eine Bankrotterklärung. Denunziationen, negative Presse, falsche Politik: 2020 wurde das Renommee der Staatlichen Ballettschule ramponiert. Jetzt sagte die Schulleiterin den einzigen Auftritt in diesem Jahr ab“
von Birgit Walter am 9.4.2024

Die „Never-Ending-Story Ballettschule“ kennt offenbar viele Betroffene, Schuldige, Verkannte, Unterdrückte und Unterdrücker. Auch selbsternannte Fachleute in fragwürdigen Kommissionen gehören dazu. Frau Walter hat das in ihrem Artikel ausführlich und nachvollziehbar beschrieben. Was allerdings zu wenig Beachtung findet ist die Frage der politischen Verantwortung. Offenbar haben doch in dieser Sache die Hauptakteure der Bildungsverwaltung gewaltig geirrt. Das kann passieren: aber mit welcher Hartnäckigkeit und Rechthaberei die damalige politische Spitze, Beate Stoffers (SPD) war Staatssekretärin, das Verfahren wohl willentlich und wissentlich vorangetrieben haben bleibt – gelinde gesagt – erstaunlich. Trotz einschlägiger Warnungen, auch vonseiten der Gerichte, wurden die Verfahren gegen die Schulleiter immer weitergetrieben und damit – neben dem Schaden für Personen und die Schule – Kosten von schätzungsweise € 1 Million generiert. Wer trägt dafür die Verantwortung und wie erklärt man dem Steuerzahler und Wähler, dass er mit seinem Geldsäckel letztlich dafür aufkommen muss?

Dr. Rüdiger Barney, Berlin-Hermsdorf