Es ist doch empörend, wenn eine bis dato auf ihren berühmten Schüler Mesut Özil so stolze Schule diesen fallen lässt wie eine heiße Kartoffel. Die staatliche Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen, auch Fußball-Eliteschule des DFB, hätte gut daran getan die Gelegenheit zu nutzen, um dem auskunftsunwilligen (oder -unfähigen?) Fußballprofi zeitnah einige authentische Erklärungen zu entlocken. Schließlich zeichnet ja diese Schule auch für die politische Bildung und rhetorische Gewandtheit ihres Schülers verantwortlich – letztlich auch dafür, was es heißt, eine Vorbildfunktion für Tausende von jungen Menschen auszuüben. Da hat Mesut wohl im Gemeinschaftskundeunterricht nicht aufgepasst, oder, was wahrscheinlicher ist, er befand sich auf dem grünen Rasen statt im Unterricht. Den Granden des DFB ist dies per se nur recht und dem Verein Schalke 04 damals vermutlich auch. Wieder einmal scheint das ein Beleg dafür zu sein, dass eine Sportschule ihre Spielräume leichtfertig vergibt, wenn sie sich als öffentliche Bildungseinrichtung dem Diktat des Profifußballs unterwirft.