Gedanken zum Artikel „Das Geld allein wird es nicht bringen“ von Volkholz/Trageser, veröffentlicht im TAGESSPIEGEL v. 21. Mai 2019.

Es ist schon erstaunlich, wie Frau Scheeres trotz seit Jahren miserabeler Umfragewerte unermüdlich um ein Verbesserung der Berliner Lernsituation und damit der Schülerleistungen bemüht ist, eigentlich Chapeau. Nur: Bemühen reicht eben nicht! Das Mitte Januar vorgestellte Paket von Maßnahmen zielt in die richtige Richtung. Es kommt dabei eindeutig und vorrangig auf die agierenden Menschen an, vom Lehrer bis zum hochdotierten Beamten in der Bildungsverwaltung. Allerdings fragt sich der interessierte Bürger, wie sie die geplanten Maßnahmen im Lehrerbereich personell unterfüttern will. Vielleicht hilft ja die Trennung von ihrem dogmatichen Staatsekretär Rackles, die Verbeamtung der Lehrer durchzusetzen. Im Übrigen fehlt jegliche Strategie zum nachvollziehbaren Wunsch nach gleichmäßiger Verteilung ausgebildeter Lehrer an die Einzelschulen. Solange sich Lehrer ihre zukünftige Schule quasi aussuchen können ändert sich nichts. Einen Ausweg kann es hier nur geben, wenn sich „vermeintlich gute Schulen“ und „vermeintlich schlechte Schulen“ durch gezielte Steuerung der Schülerströme in ihrer Attraktivität annähern. Dazu wird Frau Scheeres den politischen Mut aufbringen müssen, das freie Elternwahlrecht  einzuschränken. All das kann nur mit engagierten und leistungsfähigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Bildungsverwaltung umgesetzt werden. Deshalb ist die längst überfällige und von den Autorinnen Volkholz und Trageser geforderte transparente Beurteilung der dortigen Schulaufsichts- und Schulinspektionsbeamten längst überfällig. Es stellt sich dann allerdings die Frage nach einer Preisgabe der Ergebnisse und den ggf. notwendigen Konsequenzen. Vielleicht könnte der eine oder andere Schulrat dann wieder an der Basis für unterrichtliche Entlastung sorgen?