Berlin und das tanzinteressierte Land wissen inzwischen, dass an den Vorwürfen gegen den Leiter der Staatlichen Ballettschule inhaltlich-substanziell „nichts dran“ ist. Trotzdem wird vonseiten der Senatorin locker weiter prozessiert, ohne Aussicht auf Erfolg – das hat bisher jede/r Richter/in in jeder Verhandlung zu erkennen gegeben. Es wäre daher längst an der Zeit gewesen, das Verfahren zu beenden. Statt dessen sitzt in der jüngsten Verhandlung neben dem eloquenten, aber ob der terminlichen Schlampereien genervt wirkenden Anwalt ein junger und promovierter Senatsrat der Bildungsverwaltung und sagt keinen Ton! Junger Mann: hier wäre ein Eingreifen im Sinne eines akzeptablen und verbindlichen Angebots an Herrn Stabel öffentlich wirksam angesagt gewesen, eine vertane Chance. Stattdessen wird das Verfahren immer weiter In die Länge gezogen – vielleicht bis in den Wahlseptember hinein? Um der politischen Verantwortung zu entgehen? Schon heute muss der Öffentlichkeit klar sein, dass hier – nach Schätzung der Verteidigung – bereits Hunderttausende an Folgekosten verschleudert wurden. Das sind Steuergelder! Wie würden wohl die SPD-Senatorin Scheeres, die SPD-Staatssekretärin Stoffers und besagter Senatsrat entscheiden, wenn es an ihre persönlichen Geldsäckel ginge? Vielleicht interessiert sich der Rechnungshof für den Vorgang, das politische Urteil erleben die Protagonisten hoffentlich an der Wahlurne.