veröffentlicht in BERLINER MORGENPOST vom 22.08.2022
In Sachen rbb ist neben den Verfehlungen der Intendanz auch von journalistischer Integrität und unvoreingenommener Aufklärungsarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Rede. Ein Rechercheteam aus dem eigenen Haus soll „aufdecken“ – da darf doch befürchtet werde, dass der Bock zum Gärtner gemacht wird! Im Übrigen wird auf die überragende Arbeit des rbb-Personals verwiesen. Das kann leider nicht immer bestätigt werden: In den Einschaltquoten rangiert der rbb ganz weit unten. Im Vorabendprogramm langweilt man uns seit einiger Zeit mit einer langatmig ausgelegten Talksendung, in der sich der rbb-Nachwuchs versuchen darf. Der Unterhaltungswert bleibt unterklassig. Als Ergebnis mangelhafter Recherche, oder vielleicht sogar auf Druck der von der Politik beeinflussten Redaktionsspitze, hat man beispielsweise die Leiter der Staatlichen Ballettschule persönlich und dienstlich unwiderruflich beschädigt! Es war der rbb, der diese unsägliche Berichterstattung losgetreten und sich damit zum Sprachrohr der SPD-Bildungsverwaltung gemacht hat. Alle juristischen Instanzen haben die Protagonisten Stabel und Seyffert inzwischen frei gesprochen – diese Tatsache war übrigens der Abendschau ganze zwei Zeilen Meldung wert. So viel zum vorbildlichen Journalismus!