veröffentlicht in BERLINER ZEITUNG vom 27. Mai 2021
Die Staatliche Schule für Ballett und Artistik wird wohl nicht wieder das werden, was sie mal war: Ein Leuchtturm in der Berliner Schullandschaft.
Mit diesem Ergebnis müssen alle Beteiligten leben, vor allem diejenigen, die hier leichtfertig am Rad gedreht haben.
Durchgängig erlebte Berlin eine SPD-Bildungsverwaltung, die sich in dieser Sache einmal mehr als völlig überfordert erwies. Da wäre es interessant zu wissen, welchen Rat die Senatsjuristen ihrer Senatorin Scheeres und deren forscher Helferin Stoffers wohl gegeben hatten, als die Richterinnen und Richter feststellten, dass die Vorwürfe nicht mit Fakten zu unterlegen waren? Vor Gericht gaben diese Rechtsanwälte jedenfalls ein jämmerliches Bild ab – Bestenauslese kann hier im Vorfeld nicht stattgefunden haben!
Sei’s drum! Viel Geld gekostet hat es allemal. Das sich inzwischen weit über ein Jahr hinziehende Verfahren gegen den Schulleiter Stabel und den künstlerischen Leiter Seyffert wurde von den Senatsanwälten nach verlorenen Prozessen immer wieder durch Berufungen -erfolglos- in die Länge gezogen.
Es war ja auch nicht nötig, mal eine Kosten-Nutzen-Analyse anzustellen! Bezahlt wird ja aus dem Steuersäckel! Realistische Schätzungen gehen von einem Kostenaufwand im mittleren fünfstelligen Bereich aus. Das sollte den Rechnungshof intereressieren!Wirksamer allerdings wäre eine Regelung, die Entscheidungsträger mit zur Kasse bittet. Und zwar dann, wenn sie aus politisch motivierter Interessenlage aussichtslose Prozesse in die Länge ziehen. Allein, das sei eingestanden, bei dieser Idee handelt es sich wohl um blanke Utopie. Aber vielleicht erinnert sich ja wenigstens der Wähler im Herbst daran, welcher Partei diese Schulsenatorin angehört.