„Nicht weiß genug für Weißensee“

2018-11-18T17:00:11+01:00

Am 13. November 2018 berichtete der TAGESSPIEGEL unter dem Titel „Nicht weiß genug für Weißensee?“, dass Jerome Boateng gesagt habe, dass es Orte in Deutschland gebe, in die er seine Töchter nicht zur Klassenfahrt schicken würde – wie Marzahn und den Pankower Stadtteil Weißensee: „Mit anderer Hautfarbe hast du da immer etwas zu befürchten.“

Dazu verfasste ich folgenden Beitrag, der im Tagesspiegel vom 18. November 2018 abgedruckt wurde.

Ungeeigneter PR-Trick

Abgesehen davon, dass Jerome Boateng, im Gegensatz zu seinem Halbbruder Kevin, im gutbürgerlichen Wilmersdorf wohlbehütet aufwuchs, eine Eliteschule des Fußballs in Charlottenburg besuchte und den Berliner Osten in seiner Jugend sicher nicht ausreichend kennenlernte, müssen seine Aussagen in ihrer Verallgemeinerung zurück gewiesen werden. Wurde nicht gerade er vor wenigen Wochen verunglimpft und monierte die Aussagen von Herrn Gauland zurecht als rassistisch? Ich halte Jeromes Einlassungen für die ungeeignete PR-Initiative seines Beraterstabes mit dem Ziel , den Ausnahmefußballer leider vergangener Zeiten wieder ins Gespräch zu bringen. Dieses Ziel wurde erreicht, das Ergebnis ist allerdings eher peinlich. Als sein ehemaliger Lehrer und Schulleiter kann ich Jerome nur bitten, zukünftig differenzierter zu agieren. Das ist er auch seiner wiedervereinten Heimatstadt schuldig.

„Nicht weiß genug für Weißensee“2018-11-18T17:00:11+01:00

Die Bildungsverwaltung braucht neue Gesichter

2018-09-01T17:27:52+02:00

BERLINER MORGENPOST vom 31.08.2018

Wie lange müssen wir eigentlich diese SPD-geführte Spitze der Schulverwaltung noch ertragen: eklatante Fehlplanungen bei der Organisation des Schuljahres, widersprüchliche Aussagen zur exzellenten Arbeit des Bergius-Schulleiters, dilletantische Aufnahmefehler bei Nelson-Mandela und nun der „Quasi-Rauswurf“ der höchst engagierten Schulleiterin der Spreewald-Grundschule. Das Agieren der Granden ist seit Jahren gekennzeichnet von einer bemerkennswert unbeholfenen Intoleranz allen Schulleitern gegenüber, die nicht „auf Linie“ zu bringen sind. In Hauruckaktionen werden dann willfährige Nachfolger eingesetzt, die wieder für Ruhe sorgen sollen – eine trügerische Ruhe!

Die Bildungsverwaltung braucht neue Gesichter2018-09-01T17:27:52+02:00

Berichterstattung Mesut Özil

2019-04-14T15:15:45+02:00

Es ist doch empörend, wenn eine bis dato auf ihren berühmten Schüler Mesut Özil so stolze Schule diesen fallen lässt wie eine heiße Kartoffel. Die staatliche Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen, auch Fußball-Eliteschule des DFB, hätte gut daran getan die Gelegenheit zu nutzen, um dem auskunftsunwilligen (oder -unfähigen?) Fußballprofi zeitnah einige authentische Erklärungen zu entlocken. Schließlich zeichnet ja diese Schule auch für die politische Bildung und rhetorische Gewandtheit ihres Schülers verantwortlich – letztlich auch dafür, was es heißt, eine Vorbildfunktion für Tausende von jungen Menschen auszuüben. Da hat Mesut wohl im Gemeinschaftskundeunterricht nicht aufgepasst, oder, was wahrscheinlicher ist, er befand sich auf dem grünen Rasen statt im Unterricht. Den Granden des DFB ist dies per se nur recht und dem Verein Schalke 04 damals vermutlich auch. Wieder einmal scheint das ein Beleg dafür zu sein, dass eine Sportschule ihre Spielräume leichtfertig vergibt, wenn sie sich als öffentliche Bildungseinrichtung dem Diktat des Profifußballs unterwirft.

Berichterstattung Mesut Özil2019-04-14T15:15:45+02:00

Die Sportschulen der DDR vor und nach der Wende

2018-06-02T16:42:58+02:00

Am 24. Mai 2018 folgte ich der Einladung des Deutschlandsfunks Kultur zu einem Interview über meine Dissertation. Es fügte sich ein in eine Berichtserstattung über den Stand der Entwicklung an den Eliteschulen des Sports in Deutschland. Mit folgendem Link kann die Sendung, incl. Interview, nachgelesen werden.

http://www.deutschlandfunkkultur.de/eliteschulen-des-sports-schule-und-sportlerkarriere-in-einem.966.de.html?dram:article_id=418851

Die Sportschulen der DDR vor und nach der Wende2018-06-02T16:42:58+02:00

Das Versagen der „mittleren Ebene“

2019-04-14T15:14:34+02:00

Schulräte heillos überfordert – Wegducken als Methode?

Gastbeitrag zur Thematik „Gewalt an Berliner Schulen“ am Beispiel der Ernst-Schering-Schule

Jetzt reicht`s mir – Entschuldigung für den emotionalen Auftakt.
Meine alte Schule wird öffentlich diskreditiert, als Protobeispiel einer Brennpunktschule mit übermäßigen Gewaltquoten benannt. Das hat die Ernst-Schering-Schule im Wedding nicht verdient. Besonders ärgerlich ist es auch, dass sich die für die Schule verantwortlichen Schulaufsichtsbeamten dazu überhaupt nicht positionieren. Ich fürchte, ich weiß warum. Es ist ihr Versagen der letzten Jahre, die die Schule in diese Position versetzt hat.
Was ist geschehen?

Die Ernst-Schering-Schule, eine ehemalige Gesamtschule im Weddinger Quartier „Brüsseler Kiez“ zwischen Amrumer Str. und Müllerstr., hatte sich nach der Gründung am Beginn der 1980er Jahre sukzessive einen guten Ruf bei Eltern und Öffentlichkeit erworben. Der wurde besonders durch herausragende Theateraufführungen in Kooperation mit Künstlern wie Todd Fletcher, aber auch durch stringente inhaltliche Arbeit erarbeitet. Die Schulinspektionsberichte lobten die Schule in hohen Tönen! Dies zu erreichen war nicht einfach: Eine Gesamtschule – heute Sekundarschule – ohne gymnasiale Oberstufe, zudem in einem Kiez, der sich in seiner Sozialstruktur mehr und mehr verschlechterte, zudem eine ansteigende Migrantenquote, die heute bei über 80% liegt.

Das engagierte Kollegium stellte sich unermüdlich dieser Herausforderung, besondere Hilfen vonseiten der Schulaufsicht blieben aus. Dass sich Schulleiter und Stellvertreter in absehbarer Zeit in den Ruhestand begeben würden, war ausrechenbar – schien aber an den Protagonisten der Bildungsverwaltung vorbeigelaufen zu sein. Also verabschiedeten sich beide etwa gleichzeitig, die Schule stand ohne Leitung da. Im sich anschließenden Auswahlverfahren kristallisierten sich zwei Bewerber heraus, denen von Kollegiumsseite offenbar die Leitung einer solch problembehafteten Schule nicht zugetraut wurde – sie kamen übrigens aus der eigenen Schule. Beide Bewerber konnten sich schließlich in der Schulkonferenz nicht überzeugend durchsetzen.

Statt nun nach neuen Kandidaten zu suchen, ernannte die Schulaufsicht beide. Das waren erdenklich schlechte Startbedingungen. Es kam wie es kommen musste! Nach gut einem Jahr „warf die Schulleiterin hin“. Da eine Nachfolge nicht in Sicht war, übernahm der junge Stellvertreter die Leitungsaufgaben kommissarisch – bis heute. Zwei Schuljahre hindurch hat es die Schulbehörde nicht vermocht, hier Entlastung zu schaffen! Zwei Schuljahre müht sich ein Stellvertretender Schulleiter, der weder im allgemeinbildenden Schulwesen zu Hause ist, noch Leitungserfahrung mitbringt, mit viel Werve die Schule „über Wasser zu halten“.

Es muss klar ausgesprochen werden: Eine Schule so lange ohne qualifizierte Führung laufen zu lassen ist fahrlässig, den Schülern und Kollegen gegenüber unverantwortlich und im Übrigen von einer gehörigen Portion Arroganz und Ignoranz getragen!
Ich höre schon das Lamentieren der Schulräte: „Es ist ja niemand da, der das machen will – was soll ich denn machen?“ Antwort: Werben, Anreize schaffen, überzeugen – und wenn gar nichts hilft:
Selber machen! Was spricht denn dagegen, wenn sich ein Schulrat in einer solchen Situation mal selber der Dinge annimmt und für einen überschaubaren Zeitraum eine solche Schule leitet?
Wenn es um die eigenen Belange geht agiert man doch auch nicht zimperlich. Da ist von einer renommierten Europaschule zu lesen, der man zeitlich limitiert den Schulleiter für Arbeiten in der Behörde entzieht, um die Lücke partiell mit dem Schulleiter einer Sportschule zu schließen. Es geht doch, oder?

Die allenthalben beobachtete Inkompetenz auf schulaufsichtlicher Ebene wirft die Frage nach dem Auswahlverfahren für diese Funktion auf. Auf einer Podiumsveranstaltung vor vielen Jahren fragte ich den gerade ins Amt gesetzten Staatssekretär Rackles mal, in welchen Zeiträumen und unter welchen Bedingungen denn eigentlich die Leistungen der mittleren Schulebene – der Schulräte – erfasst, evaluiert und beurteilt würden. Gar nicht – das würde er in Angriff nehmen, war die Antwort. Geschehen ist nichts!

Politische Wahlbeamte haben sich letztlich ihren Wählern zu stellen, Schulleiter und Lehrer werden über die Schulinspektion regelmäßig überprüft, das ist gut so. Schulräte agieren ohne Kontrolle – das ist nicht gut!

Was die Ernst-Schering-Schule angeht: Von den zuständigen Schulaufsichtsbeamten erwarte ich unverzüglichen und öffentlich bekundeten Rückhalt für die Schule. Die Schulleitung muss schnellstens mit erfahrenen Pädagogen besetzt werden und benötigt alle möglichen Hilfen. Dazu gehört vor allem die Akquise engagierter Lehrerinnen und Lehrer, aber auch ideelle Hilfe im Konfliktfalle. Wegducken hat ausgedient!

Das Versagen der „mittleren Ebene“2019-04-14T15:14:34+02:00

Schulräte mit Realitäten konfrontieren

2018-05-10T16:13:07+02:00

Leserbrief von Rüdiger Barney veröffentlicht in der BERLINER ZEITUNG vom 09.05.2018 zum Artikel Klesmann „Rentner werden eingeschult“

Super die Idee, pensionierte Lehrerinnen und Lehrer zu reaktivieren, um Quereinsteiger in die „Geheimnisse der Pädagogik“ einzuweihen! Das wird jedoch nicht reichen. Ich rege deshalb an, auch die in den Amtsstuben agierenden Personen – man nennt sie gemeinhin Schulräte – mit in den Aktivierungsprozess einzubinden. Zehn Wochenstunden Unterricht, verteilt auf zwei Tage, würde den Schulen weitere Entlastung bringen. Auch der Nebeneffekt, dass diese Personengruppe mal wieder mit den Realitäten vor Ort und direkt konfrontiert wird, könnte für deren weitere Entscheidungen hilfreich sein. Dem immer so wissenden Staatssekretär Rackles empfehle ich übrigens eine Brennpunktsekundarschule im Wedding, Frau Scheeres könnte dann im benachbarten Kindergarten aushelfen.

Schulräte mit Realitäten konfrontieren2018-05-10T16:13:07+02:00

BER – finanziell zur Verantwortung ziehen!

2018-03-24T19:24:40+01:00

Leserbrief von Rüdiger Barney veröffentlicht in der Berliner Morgenpost vom 22.03.2018 und in der Berliner Zeitung am 24.03.2018

Thorsten Dirks spricht doch endlich das öffentlichkeitswirksam aus, was viele Menschen denken und hoffen. Chapeau! Wenn es nicht so viel Geld kosten würde, könnte der Beobachter die Geschehnisse genüsslich weiter als Posse verfolgen. Gleichwohl muss diese Fehlplanung jetzt durch einen sofortigen Baustopp und anschließenden Abriss beendet werden. Und was für mich von großer Wichtigkeit, auch was die so viel beschworene Glaubwürdigkeit der Politik angeht, ist: Alle Verantwortlichen, die sich auf Kosten der Steuerzahler munter bedient haben, müssen finanziell zur Verantwortung gezogen werden – inklusive des Schönredners und Mehrfachverdieners Lütge Daldrup mit seinem Chef Michael Müller.

BER – finanziell zur Verantwortung ziehen!2018-03-24T19:24:40+01:00

„Niemand nennt es Geschäft“

2018-02-08T18:12:49+01:00

Leserbrief von Rüdiger Barney zum Artikel „Niemand nennt es Geschäft“ von Anne Armbrecht veröffentlicht im TAGESSPIEGEL vom 28.01.2018

Wie treffend doch Anne Armbrecht die verlogene Community des bezahlten Fußballs beschreibt. Als Schulleiter einer Berliner Eliteschule des Fußballs musste ich über viele Jahre gegen die Egoismen von Spielerberatern und Vereinsfunktionären und für eine adäquate schulische Ausbildung der jungen Fußballer kämpfen. Dass dies nicht immer gelingen konnte war den oft überzogenen Versprechungen der Fußballverantwortlichen geschuldet.  Sage niemand „Das ist nun mal das Geschäft“ – immer stellt sich auch die Frage „Mache ich da mit?“. Eltern sind gut beraten genau zu überlegen, ob sie ihr Kind in diese „Mühle der Unwägbarkeiten“ abgeben wollen. Leider bietet auch die Berliner Bildungsverwaltung keinen ausreichenden Schutz in Form von objektiver Aufklärung. Vielmehr dient sie sich mit Blick auf die Wählerschaft den Profivereinen an und lässt diese an den Sportschulen frei schalten und walten. Das unverantwortliche Geschäft mit den Kindern diskreditiert im Übrigen die vielen Trainerinnen und Trainer im Amateurbereich, die sich für wenig Geld Tag für Tag auf den Sportplätzen Berlins um den Fußballnachwuchs verdient machen.

Artikel online unter correctiv.org.

„Niemand nennt es Geschäft“2018-02-08T18:12:49+01:00

Resümee der Politikerantworten zur Entwicklung der Eliteschulen des Sports

2019-04-14T15:02:55+02:00

Auf meine Umfrage zum Rückgang der Schülerzahlen an der Poelchau-Oberschule haben alle elf angeschriebenen Politiker, mit einer Ausnahme geantwortet. Diese Ausnahme ist ausgerechnet die Abgeordnete Sandra Scheeres (SPD), im Moment auch Schulsenatorin! Da mache sich jeder sein Bild.
Übereinstimmend wollen alle Politiker die Eliteschule des Sports erhalten und fordern Schule und Verwaltung auf, sich überzeugender einzubringen. Allerdings, das bringt W. Bernhardt (FDP) am klarsten auf den Punkt, kann es kein Weiter-so geben. Ein Paradigmenwechsel wird mehrheitlich gefordert! So können es sich, abgesehen  von Frau Dr. Hiller (Linke), alle vorstellen, dass die Sportschüler auch nach dem Rückzug vom Leistungssport an der Eliteschule des Sports verbleiben, dann mit einem speziellen Curriculum versehen.
An der Frage des präferierten Schultyps scheiden sich die Geister: SPD, LINKE und Grüne präferieren die Sekundarschule, CDU und FDP das Gymnasium.
Einvernehmlich halten alle Politiker die Zusammenarbeit mit den Sportorganisationen für notwendig, betonen allerdings auch, dass diese im Konflikt hinter den schulisch-pädagogischen Interessen zurückstehen müssen. Den Einfluss von Hertha BSC auf die Entscheidungen der Schule sehen fast alle als zu stark, Dr. Albers (Linke) spricht hier sogar von einer „Kantholzpädagogik“ der Vereinsprotagonisten.

Resümee der Politikerantworten zur Entwicklung der Eliteschulen des Sports2019-04-14T15:02:55+02:00
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