Einfach mal rechnen …

2019-10-25T09:47:52+02:00

veröffentlicht in der BERLINER MORGENPOST am 23.10.2019

Die Argumente für die bekannte, zeitlich entzerrte Ferienregelung sind gut nachvollziehbar und haben sich historisch bewährt. Stark verkürzte zweite Schulhalbjahre, der Hauptkritikpunkt, ergeben sich aber doch nur dann, wenn der Schulhalbjahreswechsel für alle deutschen Schüler mit dem 1. Februar festgelegt wird. Die Lösung liegt auf der Hand: Man teile die Schulwochen durch zwei und rechne vom Ferienende zurück. Es ist doch nicht in Stein gemeißelt, dass das Halbjahr überall im Lande und immer am 31. Januar enden muss. Dann gibt es vielleicht einmal zu Weihnachten Mittelzeugnisse…

Einfach mal rechnen …2019-10-25T09:47:52+02:00

Es reicht, Frau Scheeres!

2019-08-22T14:18:33+02:00

veröffentlicht in der BERLINER MORGENPOST am 21. August 2019

Nun auch noch eine Zahlenlotterie mit Schülerplätzen! Eines kann man Frau Scheeres allerdings nicht vorwerfen – mangelndes Durchhaltevermögen. Mit ihrer stoischen Gelassenheit sitzt sie alle Krisen aus und bemüht sich seit Jahren um eine Verbesserung der Berliner Bildungslandschaft. Allerdings bleiben zählbare Erfolge aus. Die Entlassung des dogmatisch agierenden Staatssekretärs Rackles war längst überfällig. Durch die Besetzung des Postens mit einer engen Vertrauten vergab Frau Scheeres allerdings die Chance, schulische Sachkompetenz in die Bildungsverwaltung zu holen. Mit der peinlichen Schulplatzaffäre ist deren Start kräftig misslungen. Sicherlich lohnte auch der Blick in die operative Verwaltung, auf Schulaufsichtsbeamte und weitere Mitabeiter des höheren Dienstes. Jeder Eingeweihte weiß, wie eine widerwillige Verwaltungsebene jeden Senator „ausbremsen“ kann! Es muss doch auch mal öffentlich die Frage gestellt werden, wer zum Beispiel die Berliner Schulräte beurteilt und welche Konsequenzen daraus ggf. gezogen werden.

Gleichwohl: Als politisch Verantwortliche sollte Frau Scheeres zurücktreten.
Charismatisch agierende Personen, wie die unvergessene Schulsenatorin  Laurien sind ja leider nicht in Sicht. Aber eine kompetentere, unverbraucht und visionär agierende Person wird sich doch wohl finden lassen – gern wieder eine Frau – muss ja nicht Genossin sein!

Dr. Rüdiger Barney, langjähriger Schulleiter einer Oberschule
Berlin-Hermsdorf

Es reicht, Frau Scheeres!2019-08-22T14:18:33+02:00

Rackles in seiner Analyse daneben …

2019-07-02T21:22:27+02:00

Unter dem Titel „Ein institutioneller Infarkt an der Berliner Schule veröffentlichte die BERLINER ZEITUNG am 19.6.2019 einen Gastbeitrag des geschassten Berliner Bildungsstaatssekretärs Mark Rackles (SPD). Hier meine Anmerkungen  dazu!

Jedem Besiegten fällt es schwer, den Grund seiner Niederlage an der einzig richtigen Stelle, nämlich in sich selbst zu suchen!“ gab schon Theodor Fontane im 19. Jahrhundert zu bedenken. Welch aktuelle Bedeutung dieser Aphorismus entwickelt, macht die aktuelle Bewertung der misslichen Berliner Schulsituation durch den entlassenen Bildungsstaatssekretär und SPD-Genossen Mark Rackles deutlich. Den in seiner Analyse herausgearbeiteten Essentials ist nicht grundsätzlich zu widersprechen, wenngleich sie in ihrer Ausführung partiell überzogen, falsch gewichtet und unvollständig erscheinen. Beispiel: Medien.

Als ehemaliger Schulleiter war auch ich nicht immer amused, wenn Pressevertreter meine Entscheidungen kritisierten. Auch mir bereitete die überzogene Nutzung der digitalen Gerätschaften vielfach Sorge und wir waren als Pädagogen aufgerufen, diesem neuen Trend mit Augenmaß zu begegnen. Die Medien jedoch zu den Hauptschuldigen der Berliner Bildungsmisere hochzustilisieren stellt die Dinge auf den Kopf. Ohne das bildungspolitische Engagement der Berliner Journalisten würden die endlosen Versäumnisse dieser Bildungsverwaltung nicht publik und könnten Veränderungen nicht in die Wege geleitet werden.

Ja, natürlich kann – wie Rackles moniert – eine manchmal fatale Empörungskultur beobachtet werden und zunehmende Aggressivität an den Schulen hat auch sicher etwas mit Vereinzelung und mangelnder sozialer Identifikation zu tun. Wenn er allerdings einen zeitlichen Reaktionsdruck bei der Behandlung von Problemsituationen beklagt und als Ursache von Fehlentscheidungen identifiziert, führt das ins Leere! Es kommt nicht darauf an, dass eine „ferne“ Behörde schnell – vielleicht sogar überstürzt – reagiert. In Konfliktsituationen ist es entscheidend, dass die einzelne Schule authentisch handelt und dabei schulaufsichtliche Rückendeckung erfährt. Das leisten starke und selbstbewusste Kollegien und Schulleiter sehr gut, wenn man sie denn lässt.

An dieser Stelle möchte ich wir den Rackles-Thesen ein weitere nicht nur hinzufügen, sondern eindeutig voranstellen: Die in den vergangenen Jahren zunehmende Tendenz zur Bevormundung der Schule, die auch durch die Absetzung von missliebigen Schulleitern und der Installierung von „linientreuen“ Schulleitern zum Ausdruck kam, hat die so stark postulierte Eigenständigkeit der Einzelschule inzwischen ad absurdum geführt. Hier seien nur die Beispiele Poelchau-, Bergius-, Eckschule genannt – die Liste ließe sich fortsetzen. Offenbar waren Herrn Rackles bei der Besetzung von Schulleiterstellen verwaltungsaffines Verhalten, mit weniger Polemik könnte man auch von Loyalität sprechen, gern auch das Sozi-Parteibuch, wichtiger als Zivilcourage und eigenständiges Verantwortungsbewusstsein. Überhaupt muss festgestellt werden, dass Herr Rackles in seiner Analyse dem Wirken des Lehrpersonals keine Bedeutung beigemessen hat. Das halte ich für einen elementaren und fatalen Fehler, der – das sei mir als alten Schulmeister erlaubt – in jeder Klausur zu einer erheblichen Abwertung geführt hätte. Die von der Senatorin Scheeres und der SPD, aber auch von Herr Rackles entscheidend mitverantwortete Berliner Bildungspolitik der vergangenen Jahre hat dazu geführt, dass die Lehrerschaft in weiten Teilen frustriert und ausgelaugt ihren Aufgaben nachgeht: Verbürokratisierung, unselige Testhysterie, Schulformdebatten, wenig valide Schulinspektionen, schlecht geplante Inklusionsbemühungen, fehlende und nicht ausgebildete Lehrer, Nichtverbeamtung von Lehrern, schlechte Schülerleistungen, marode Gebäude, peinliche Digitalisierungsaktivitäten….. Für zusätzliches Engagement und Innovationfreudigkeit der Lehrerschaft ist wenig übriggeblieben! All das verantwortet Herr Rackles in hohem Maße, ein entsprechendes Bekenntnis blieb aus.

Ein Mitte Januar 2019 vorgestelltes Paket von Maßnahmen, u.a. eine finanzielle Besserstellung von Grundschullehrern und eine Aufstockung des Deutsch- und Mathematikunterrichts, zielt in die richtige Richtung. Aber auch hier: Gut gedacht, schlecht gemacht.

Im Übrigen fehlt jegliche Strategie zum nachvollziehbaren Wunsch nach gleichmäßiger Verteilung ausgebildeter Lehrer an die Einzelschulen. Solange sich Lehrer ihre zukünftige Schule quasi aussuchen können ändert sich daran nichts. Einen Ausweg kann es hier nur geben, wenn sich „vermeintlich gute Schulen“ und „vermeintlich schlechte Schulen“ durch gezielte Steuerung der Schülerströme in ihrer Attraktivität annähern. Da hätte Herr Rackles den politischen Mut zur Initiative aufbringen können, das freie Elternwahlrecht partiell einzuschränken.

Der ehemalige Staatssekretär macht in seiner Analyse auch nicht deutlich, dass all das nur mit engagierten und leistungsfähigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Bildungsverwaltung umgesetzt werden kann. Deshalb ist die von vielen Bildungsexperten geforderte transparente Beurteilung der dortigen Schulaufsichts- und Schulinspektionsbeamten längst überfällig. Das wusste Herr Rackles in seiner Amtszeit zu verhindern.

Der „institutionelle Infarkt der Berliner Schule“ ist also keineswegs – wie von Herrn Rackles gefordert – durch den Aufbau neuer Institutionen in der Bildungsverwaltung, durch einen verschärften Pressekodex oder durch eine kontrollierte Elternkommunikation zu vermeiden. Vielmehr, und da ist Herrn Rackles beizupflichten, kann die Rückbesinnung auf klassische Bildungsideale, verbunden mit einer wertschätzenden Behandlung der am Schulleben Beteiligten wieder zu einer lebendigen und innovativen Berliner Schule führen. Der neuen Staatssekretärin und Herrn Rackles sei ein Zitat des Schweizer Literaten Kurt Haberstich (*1948) mit auf den Weg geben: „Wer seine Taten hin und wieder in frage stellt, wird keine schlechten Resultate erzielen.“

Rackles in seiner Analyse daneben …2019-07-02T21:22:27+02:00

Nachhaken an den Sportschulen!

2019-05-28T22:16:33+02:00

Gedanken zum Artikel „Schulplätze für Siebtklässler“ von Martin Klesmann, veröffentlicht in der BERLINER ZEITUNG  vom 25. Mai 2019.

Im Rahmen der Versorgung Kōpenicker Siebtklässler zum neuen Schuljahr stellt sich einmal mehr die Frage nach der Schulplatz-Belegung der drei Berliner Eliteschulen des Sports. Schon seit Jahren werden an diesen Spezialschulen weniger Siebtklässler eingeschult als vom Ansatz vorgesehen. Die Mittel werden ungekürzt bewilligt, die Schülerzahlen nicht erreicht. Politik und Verwaltung decken diesen Sachverhalt. Skandalös finde ich es, dass sich diese Schulen in der gegenwärtigen Situation weigern, zusätzliche Schüler aufzunehmen. Organisatorische Gründe erscheinen vorgeschoben. Immerhin zeigte sich die Flatowschule mit der Aufnahme von Willkommensschülern in der Vergangenheit kooperationsbereit, während die Sportschule im Olympiapark das ablehnte. Offenbar ist der Einfluss der Granden des Berliner Leistungssports und des Vereins Hertha BSC auf die Bildungsverwaltung so groß, dass diese – auch mit neuer Staatssekretärin – blamabel einknickt. Es lohnt sich ein Nachhaken!

Nachhaken an den Sportschulen!2019-05-28T22:16:33+02:00

Endlich Schulaufsichtsbeamte beurteilen!

2019-05-28T22:16:12+02:00

Gedanken zum Artikel „Das Geld allein wird es nicht bringen“ von Volkholz/Trageser, veröffentlicht im TAGESSPIEGEL v. 21. Mai 2019.

Es ist schon erstaunlich, wie Frau Scheeres trotz seit Jahren miserabeler Umfragewerte unermüdlich um ein Verbesserung der Berliner Lernsituation und damit der Schülerleistungen bemüht ist, eigentlich Chapeau. Nur: Bemühen reicht eben nicht! Das Mitte Januar vorgestellte Paket von Maßnahmen zielt in die richtige Richtung. Es kommt dabei eindeutig und vorrangig auf die agierenden Menschen an, vom Lehrer bis zum hochdotierten Beamten in der Bildungsverwaltung. Allerdings fragt sich der interessierte Bürger, wie sie die geplanten Maßnahmen im Lehrerbereich personell unterfüttern will. Vielleicht hilft ja die Trennung von ihrem dogmatichen Staatsekretär Rackles, die Verbeamtung der Lehrer durchzusetzen. Im Übrigen fehlt jegliche Strategie zum nachvollziehbaren Wunsch nach gleichmäßiger Verteilung ausgebildeter Lehrer an die Einzelschulen. Solange sich Lehrer ihre zukünftige Schule quasi aussuchen können ändert sich nichts. Einen Ausweg kann es hier nur geben, wenn sich „vermeintlich gute Schulen“ und „vermeintlich schlechte Schulen“ durch gezielte Steuerung der Schülerströme in ihrer Attraktivität annähern. Dazu wird Frau Scheeres den politischen Mut aufbringen müssen, das freie Elternwahlrecht  einzuschränken. All das kann nur mit engagierten und leistungsfähigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Bildungsverwaltung umgesetzt werden. Deshalb ist die längst überfällige und von den Autorinnen Volkholz und Trageser geforderte transparente Beurteilung der dortigen Schulaufsichts- und Schulinspektionsbeamten längst überfällig. Es stellt sich dann allerdings die Frage nach einer Preisgabe der Ergebnisse und den ggf. notwendigen Konsequenzen. Vielleicht könnte der eine oder andere Schulrat dann wieder an der Basis für unterrichtliche Entlastung sorgen?

Endlich Schulaufsichtsbeamte beurteilen!2019-05-28T22:16:12+02:00

Endlich Gegenwehr beim Stadionneubau im Olympiapark

2019-04-14T17:16:03+02:00

veröffentlicht in den Zeitungen DER TAGESSPIEGEL und BERLINER MORGENPOST am  7. April 2019

Endlich einmal hat sich die Berliner Politik gegen die „Bastion Hertha BSC“ durchgesetzt – und zwar fast uni solo: Gratulation! Viel zu lange wurde dem eitlen, arroganten und intransparenten Gehabe des Vereins immer wieder nachgegeben; mit welcher Begründung eigentlich? Überzeugende sportliche Leistungen im Profibereich waren und sind es zumindest nicht. Auch die vom Verein selbst pausenlos beschworene überragende Jugendarbeit fällt bei näherer Betrachtung in sich zusammen. Jahrelang wurden Talente in Verkennung der sportlichen Perspektiven aufgegeben: Nico Schulz und Maximilian Philipp sind die zwei aktuell bekanntesten Akteure. Vermeintliche Talente wurden, zum Teil im Kindesalter, von auswärts geholt und nach kurzer Zeit wieder abgeschoben. Verantwortung sieht anders aus! Im Übrigen sollten die Hertha-Profis attraktiven und engagierten Fußball spielen, dann wird auch im Olympiastadion die gewünschte Stimmung aufkommen. Und die Vereinsführung könnte sich zur Abwechslung mal in Demut üben.

Endlich Gegenwehr beim Stadionneubau im Olympiapark2019-04-14T17:16:03+02:00

Schulräte und Inspektoren beurteilen!

2019-02-10T17:39:19+01:00

veröffentlicht am 09.02.2019 in der Berliner Zeitung

Die Mobbingvorwürfe an der Hausotter-Grundschule können exemplarisch für die chronischen Leiden des Berliner Bildungssystems angesehen werden. Die offenbar ewigdauernde SPD-Bildungsverwaltung mit einer farblosen Senatorin und einem dogmatischen Staatssekretär an der Spitze haben dem nichts entgegen zu setzen. Nicht die überwiegend hochengagierten Lehrer, nicht die viel gescholtenen Schulleiter schwächen die Berliner Schule, sondern eher die große Schar von Schulaufsichtsbeamten und Schulinspektoren, die vielfach überfordert, einfallslos und demotiviert wirken. Sie waren es doch auch, die im Falle der jüngsten Vorfälle in Reinickendorf versagten, indem sie ihre Beratungsaufgabe erfolglos wahrnahmen. Wann werden endlich die Leistungen dieser Personengruppen einer objektiven Beurteilung unterzogen? Es wird höchste Zeit!

Schulräte und Inspektoren beurteilen!2019-02-10T17:39:19+01:00

Beurteilung der Schulräte überfällig

2019-01-29T08:48:51+01:00

veröffentlicht am 28.01.2019 in der BERLINER MORGENPOST

Es ist schon erstaunlich, wie Frau Scheeres trotz seit Jahren miserabeler Umfragewerte eifrig um ein Verbesserung der Berliner Lernsituation bemüht ist, eigentlich Chapeau. Nur: Bemühen reicht eben nicht! Das Mitte Januar vorgestellte Paket von Maßnahmen zielt in die richtige Richtung. Allerdings fragt sich der interessierte Bürger, wie sie bei bekannter Personalsituation all diese Maßnahmen personell unterfüttern will. Die aus den Willkommensklassen frei werdenden Lehrkräfte werden doch schon dringend zur Abdeckung des vorhandenen Unterrichts benötigt! Was bleibt für den zusätzlichen Unterricht? Weiterhin fehlt jegliche Strategie zum nachvollziehbaren Wunsch nach gleichmäßiger Verteilung ausgebildeter Lehrer an die Einzelschulen. Solange sich Lehrer ihre zukünftige Schule quasi aussuchen können ändert sich nichts. Einen Ausweg kann es hier nur geben, wenn sich „vermeintlich gute Schulen“ und „vermeintlich schlechte Schulen“ durch gezielte Steuerung der Schülerströme in ihrer Attraktivität annähern. Dazu wird Frau Scheeres den politischen Mut aufbringen müssen, das freie Elternwahlrecht einzuschränken. All das kann nur mit engagierten und fähigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Bildungsverwaltung umgesetzt werden. Deshalb ist die längst überfällige Beurteilung der dortigen Schulaufsichts- und Schulinspektionsbeamten sehr zu begrüßen. Es stellt sich dann allerdings die Frage nach einer Preisgabe der Ergebnisse und den ggf. notwendigen Konsequenzen. Vielleicht könnte der eine oder andere Schulrat dann wieder an der Basis für unterrichtliche Entlastung sorgen?

Beurteilung der Schulräte überfällig2019-01-29T08:48:51+01:00

„Nicht weiß genug für Weißensee“

2018-11-18T17:00:11+01:00

Am 13. November 2018 berichtete der TAGESSPIEGEL unter dem Titel „Nicht weiß genug für Weißensee?“, dass Jerome Boateng gesagt habe, dass es Orte in Deutschland gebe, in die er seine Töchter nicht zur Klassenfahrt schicken würde – wie Marzahn und den Pankower Stadtteil Weißensee: „Mit anderer Hautfarbe hast du da immer etwas zu befürchten.“

Dazu verfasste ich folgenden Beitrag, der im Tagesspiegel vom 18. November 2018 abgedruckt wurde.

Ungeeigneter PR-Trick

Abgesehen davon, dass Jerome Boateng, im Gegensatz zu seinem Halbbruder Kevin, im gutbürgerlichen Wilmersdorf wohlbehütet aufwuchs, eine Eliteschule des Fußballs in Charlottenburg besuchte und den Berliner Osten in seiner Jugend sicher nicht ausreichend kennenlernte, müssen seine Aussagen in ihrer Verallgemeinerung zurück gewiesen werden. Wurde nicht gerade er vor wenigen Wochen verunglimpft und monierte die Aussagen von Herrn Gauland zurecht als rassistisch? Ich halte Jeromes Einlassungen für die ungeeignete PR-Initiative seines Beraterstabes mit dem Ziel , den Ausnahmefußballer leider vergangener Zeiten wieder ins Gespräch zu bringen. Dieses Ziel wurde erreicht, das Ergebnis ist allerdings eher peinlich. Als sein ehemaliger Lehrer und Schulleiter kann ich Jerome nur bitten, zukünftig differenzierter zu agieren. Das ist er auch seiner wiedervereinten Heimatstadt schuldig.

„Nicht weiß genug für Weißensee“2018-11-18T17:00:11+01:00
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