Ehemaliger Abteilungsleiter der Bildungsverwaltung berät Polizeiakademie

Die FAZ hat es an den Tag gebracht: Der ehemalige, sehr umstrittene Abteilungsleiter im Hause der Bildungssenatorin Scheeres (SPD), Ludger Pieper (SPD), fungiert als Pensionär mit seiner Beratungsfirma als „pädagogischer Einflüsterer“ der Polizeischule – das Ergebnis wurde in den letzten Wochen hinlänglich bekannt.
Auch wenn bis heute nicht genau nachzuvollziehen ist, was in Ruhleben und im Dunstkreis einiger Polizeischüler tatsächlich vor sich ging, so kann doch ohne Mühe festgestellt werden, dass es dort an der passenden Pädagogik offenbar mangelt. Allein der sich verschlechternde Schüler-Lehrer-Schlüssel der vergangenen Jahre lässt weniger statt notwendigerweise mehr Betreuungsintensität vermuten – da muss man sich über Auswüchse nicht wundern.
Wundern muss man sich allerdings über die Geschmacklosigkeit der SPD-geführten Innenverwaltung, einen Beratungsauftrag an die Firma eines ihrer ehemaligen Abteilungsleiters zu vergeben. Für die Öffentlichkeit bleibt interessant, inwieweit dieser Auftrag ausgeschrieben war und mit welcher Dotierung er verbunden ist. Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass es sich hier um „Genossenhilfe“ handelt, bleibt das Parlament gefragt.
Die Mitarbeit des ehemaligen GEW-Funktionärs und brandenburgischen Ministerialbeamten Rainer-Maria Fahlbusch (Grüne) in der Beraterfirma komplettiert das fragwürdige Gesamtbild. Denn viele Versäumnisse in der pädagogischen Ausrichtung der Polizeischule werden ja Polizeivizepräsidentin Margarte Koppers zugerechnet – sie gilt als den Grünen nahe stehend.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Artikel in der FAZ: http://plus.faz.net/politik/2017-12-06/der-morgenappell-ist-gestrichen/88401.html