Berichterstattung Mesut Özil

2019-04-14T15:15:45+02:00

Es ist doch empörend, wenn eine bis dato auf ihren berühmten Schüler Mesut Özil so stolze Schule diesen fallen lässt wie eine heiße Kartoffel. Die staatliche Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen, auch Fußball-Eliteschule des DFB, hätte gut daran getan die Gelegenheit zu nutzen, um dem auskunftsunwilligen (oder -unfähigen?) Fußballprofi zeitnah einige authentische Erklärungen zu entlocken. Schließlich zeichnet ja diese Schule auch für die politische Bildung und rhetorische Gewandtheit ihres Schülers verantwortlich – letztlich auch dafür, was es heißt, eine Vorbildfunktion für Tausende von jungen Menschen auszuüben. Da hat Mesut wohl im Gemeinschaftskundeunterricht nicht aufgepasst, oder, was wahrscheinlicher ist, er befand sich auf dem grünen Rasen statt im Unterricht. Den Granden des DFB ist dies per se nur recht und dem Verein Schalke 04 damals vermutlich auch. Wieder einmal scheint das ein Beleg dafür zu sein, dass eine Sportschule ihre Spielräume leichtfertig vergibt, wenn sie sich als öffentliche Bildungseinrichtung dem Diktat des Profifußballs unterwirft.

Berichterstattung Mesut Özil2019-04-14T15:15:45+02:00

Quereinsteiger nach Zehlendorf / Lasic und Saleh

2018-07-03T06:16:23+02:00

Zum Artikel von Anja Lasic und Rahed Saleh (SPD) mit dem Titel „Mehr Quereinsteiger nach Zehlendorf“ im Tagesspiegel vom 27.6.2018 folgende Anmerkungen:

Aktive Ressourcenverteilung – wie soll das gehen in einem vom Elternrecht auf freie Oberschulwahl dominierten Markt von Bildungseinrichtungen. Lasic und Saleh beschreiben die Situation deutlich und richtig, verschweigen aber die Kausalitäten. Das sei am Weddinger Beispiel erläutert, lässt sich aber auf jeden strukturschwachen Kiez übertragen. Eltern suchen sich beim Übergang ihres Kindes in die 7. Klasse eine Schule, in der störungsarmes Lernen möglich erscheint – auch das bildungsorientierte Weddinger Elternhaus. Das führt zur Abwanderung in andere Bezirke, die Weddinger Schulen bleiben weitgehend unbeachtet und müssen, um ihre Existenz zu retten, abgewiesene Schüler der nachgefragten Schulen aufnehmen. Dass es sich dabei nicht gerade um die „pflegeleichtesten“ Schüler handelt ergibt sich aus dem Auswahlmodus der beliebten Schulen. Und schon entwickelt die Abwärtsspirale ihre Wirkung! Was ist zu tun? Auch wenn es an den Grundfesten sozialdemokratischer Bildungspolitik kratzt: Das Elternrecht auf freie Wahl der Oberschule muss eingeschränkt werden. Hier ein Profil, da ein Projekt – schöne Sache, das muss aber als entbehrlich eingestuft werden, wenn an vielen Brennpunktschulen in Berlin Unterricht im Sinne von Wissensvermittlung gar nicht mehr möglich erscheint. Als ersten Schritt in diese Richtung empfehle ich eine verbindliche und erheblich höhere Quotierung von „zugelosten“ Schülern an den nachgefragten Schulen. Finanzielle Anreize für Lehrer an Brennpunktschulen sind nicht zielführend, eine deutliche Reduzierung der Pflichtstundenzahl eher wirksam. Die besten Lehrer gehören an die schwierigsten, Quereinsteiger eher an die unproblematischen Schulen. Ich habe allerdings wenig Hoffnung, dass die seit Jahrzehnten SPD-geführte Bildungsverwaltung mutige Schritte in diese Richtung gehen wird.

Quereinsteiger nach Zehlendorf / Lasic und Saleh2018-07-03T06:16:23+02:00

Die Sportschulen der DDR vor und nach der Wende

2018-06-02T16:42:58+02:00

Am 24. Mai 2018 folgte ich der Einladung des Deutschlandsfunks Kultur zu einem Interview über meine Dissertation. Es fügte sich ein in eine Berichtserstattung über den Stand der Entwicklung an den Eliteschulen des Sports in Deutschland. Mit folgendem Link kann die Sendung, incl. Interview, nachgelesen werden.

http://www.deutschlandfunkkultur.de/eliteschulen-des-sports-schule-und-sportlerkarriere-in-einem.966.de.html?dram:article_id=418851

Die Sportschulen der DDR vor und nach der Wende2018-06-02T16:42:58+02:00

Das Versagen der „mittleren Ebene“

2019-04-14T15:14:34+02:00

Schulräte heillos überfordert – Wegducken als Methode?

Gastbeitrag zur Thematik „Gewalt an Berliner Schulen“ am Beispiel der Ernst-Schering-Schule

Jetzt reicht`s mir – Entschuldigung für den emotionalen Auftakt.
Meine alte Schule wird öffentlich diskreditiert, als Protobeispiel einer Brennpunktschule mit übermäßigen Gewaltquoten benannt. Das hat die Ernst-Schering-Schule im Wedding nicht verdient. Besonders ärgerlich ist es auch, dass sich die für die Schule verantwortlichen Schulaufsichtsbeamten dazu überhaupt nicht positionieren. Ich fürchte, ich weiß warum. Es ist ihr Versagen der letzten Jahre, die die Schule in diese Position versetzt hat.
Was ist geschehen?

Die Ernst-Schering-Schule, eine ehemalige Gesamtschule im Weddinger Quartier „Brüsseler Kiez“ zwischen Amrumer Str. und Müllerstr., hatte sich nach der Gründung am Beginn der 1980er Jahre sukzessive einen guten Ruf bei Eltern und Öffentlichkeit erworben. Der wurde besonders durch herausragende Theateraufführungen in Kooperation mit Künstlern wie Todd Fletcher, aber auch durch stringente inhaltliche Arbeit erarbeitet. Die Schulinspektionsberichte lobten die Schule in hohen Tönen! Dies zu erreichen war nicht einfach: Eine Gesamtschule – heute Sekundarschule – ohne gymnasiale Oberstufe, zudem in einem Kiez, der sich in seiner Sozialstruktur mehr und mehr verschlechterte, zudem eine ansteigende Migrantenquote, die heute bei über 80% liegt.

Das engagierte Kollegium stellte sich unermüdlich dieser Herausforderung, besondere Hilfen vonseiten der Schulaufsicht blieben aus. Dass sich Schulleiter und Stellvertreter in absehbarer Zeit in den Ruhestand begeben würden, war ausrechenbar – schien aber an den Protagonisten der Bildungsverwaltung vorbeigelaufen zu sein. Also verabschiedeten sich beide etwa gleichzeitig, die Schule stand ohne Leitung da. Im sich anschließenden Auswahlverfahren kristallisierten sich zwei Bewerber heraus, denen von Kollegiumsseite offenbar die Leitung einer solch problembehafteten Schule nicht zugetraut wurde – sie kamen übrigens aus der eigenen Schule. Beide Bewerber konnten sich schließlich in der Schulkonferenz nicht überzeugend durchsetzen.

Statt nun nach neuen Kandidaten zu suchen, ernannte die Schulaufsicht beide. Das waren erdenklich schlechte Startbedingungen. Es kam wie es kommen musste! Nach gut einem Jahr „warf die Schulleiterin hin“. Da eine Nachfolge nicht in Sicht war, übernahm der junge Stellvertreter die Leitungsaufgaben kommissarisch – bis heute. Zwei Schuljahre hindurch hat es die Schulbehörde nicht vermocht, hier Entlastung zu schaffen! Zwei Schuljahre müht sich ein Stellvertretender Schulleiter, der weder im allgemeinbildenden Schulwesen zu Hause ist, noch Leitungserfahrung mitbringt, mit viel Werve die Schule „über Wasser zu halten“.

Es muss klar ausgesprochen werden: Eine Schule so lange ohne qualifizierte Führung laufen zu lassen ist fahrlässig, den Schülern und Kollegen gegenüber unverantwortlich und im Übrigen von einer gehörigen Portion Arroganz und Ignoranz getragen!
Ich höre schon das Lamentieren der Schulräte: „Es ist ja niemand da, der das machen will – was soll ich denn machen?“ Antwort: Werben, Anreize schaffen, überzeugen – und wenn gar nichts hilft:
Selber machen! Was spricht denn dagegen, wenn sich ein Schulrat in einer solchen Situation mal selber der Dinge annimmt und für einen überschaubaren Zeitraum eine solche Schule leitet?
Wenn es um die eigenen Belange geht agiert man doch auch nicht zimperlich. Da ist von einer renommierten Europaschule zu lesen, der man zeitlich limitiert den Schulleiter für Arbeiten in der Behörde entzieht, um die Lücke partiell mit dem Schulleiter einer Sportschule zu schließen. Es geht doch, oder?

Die allenthalben beobachtete Inkompetenz auf schulaufsichtlicher Ebene wirft die Frage nach dem Auswahlverfahren für diese Funktion auf. Auf einer Podiumsveranstaltung vor vielen Jahren fragte ich den gerade ins Amt gesetzten Staatssekretär Rackles mal, in welchen Zeiträumen und unter welchen Bedingungen denn eigentlich die Leistungen der mittleren Schulebene – der Schulräte – erfasst, evaluiert und beurteilt würden. Gar nicht – das würde er in Angriff nehmen, war die Antwort. Geschehen ist nichts!

Politische Wahlbeamte haben sich letztlich ihren Wählern zu stellen, Schulleiter und Lehrer werden über die Schulinspektion regelmäßig überprüft, das ist gut so. Schulräte agieren ohne Kontrolle – das ist nicht gut!

Was die Ernst-Schering-Schule angeht: Von den zuständigen Schulaufsichtsbeamten erwarte ich unverzüglichen und öffentlich bekundeten Rückhalt für die Schule. Die Schulleitung muss schnellstens mit erfahrenen Pädagogen besetzt werden und benötigt alle möglichen Hilfen. Dazu gehört vor allem die Akquise engagierter Lehrerinnen und Lehrer, aber auch ideelle Hilfe im Konfliktfalle. Wegducken hat ausgedient!

Das Versagen der „mittleren Ebene“2019-04-14T15:14:34+02:00

Schulräte mit Realitäten konfrontieren

2018-05-10T16:13:07+02:00

Leserbrief von Rüdiger Barney veröffentlicht in der BERLINER ZEITUNG vom 09.05.2018 zum Artikel Klesmann „Rentner werden eingeschult“

Super die Idee, pensionierte Lehrerinnen und Lehrer zu reaktivieren, um Quereinsteiger in die „Geheimnisse der Pädagogik“ einzuweihen! Das wird jedoch nicht reichen. Ich rege deshalb an, auch die in den Amtsstuben agierenden Personen – man nennt sie gemeinhin Schulräte – mit in den Aktivierungsprozess einzubinden. Zehn Wochenstunden Unterricht, verteilt auf zwei Tage, würde den Schulen weitere Entlastung bringen. Auch der Nebeneffekt, dass diese Personengruppe mal wieder mit den Realitäten vor Ort und direkt konfrontiert wird, könnte für deren weitere Entscheidungen hilfreich sein. Dem immer so wissenden Staatssekretär Rackles empfehle ich übrigens eine Brennpunktsekundarschule im Wedding, Frau Scheeres könnte dann im benachbarten Kindergarten aushelfen.

Schulräte mit Realitäten konfrontieren2018-05-10T16:13:07+02:00

BER – finanziell zur Verantwortung ziehen!

2018-03-24T19:24:40+01:00

Leserbrief von Rüdiger Barney veröffentlicht in der Berliner Morgenpost vom 22.03.2018 und in der Berliner Zeitung am 24.03.2018

Thorsten Dirks spricht doch endlich das öffentlichkeitswirksam aus, was viele Menschen denken und hoffen. Chapeau! Wenn es nicht so viel Geld kosten würde, könnte der Beobachter die Geschehnisse genüsslich weiter als Posse verfolgen. Gleichwohl muss diese Fehlplanung jetzt durch einen sofortigen Baustopp und anschließenden Abriss beendet werden. Und was für mich von großer Wichtigkeit, auch was die so viel beschworene Glaubwürdigkeit der Politik angeht, ist: Alle Verantwortlichen, die sich auf Kosten der Steuerzahler munter bedient haben, müssen finanziell zur Verantwortung gezogen werden – inklusive des Schönredners und Mehrfachverdieners Lütge Daldrup mit seinem Chef Michael Müller.

BER – finanziell zur Verantwortung ziehen!2018-03-24T19:24:40+01:00

Klappt es nun endlich mit der IT- Vernetzung der Berliner Schulen?

2017-06-20T08:14:53+02:00

Leserbrief von Rüdiger Barney veröffentlicht in der Berliner Morgenpost vom 16.06.2017 und im TAGESSPIEGEL vom 18.06.2017

Am 13.6.2017 berichtete Martin KLESMANN in der BERLINER MORGENPOST über die Ankündigung der Senatsbildungsverwaltung, nunmehr einen neuen Versuch zu starten, die Berliner Schulen miteinander zu vernetzen. Der Artikel trug den Titel: „Später Start ins digitale Zeitalter“. Da dem diverse ähnlich angekündigte Fehlversuche vorausgegangen waren, bei denen nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen 9 und 45 Millionen Euro verbrannt wurden, scheint Skepsis angesagt! Dazu erschien am 16. Juni 2017 mein Leserbrief:

„Schon als Schulleiter (Pensionsdatum 2013) mussten wir uns jahrelang mit dem unausgegorenen e-government herumschlagen – großmundig angepriesen von jenem Staatssekretär Rackles, der nun zum neuen Versuch lädt. Er ist mit seiner Senatorin dafür verantwortlich, dass Millionen Steuergelder in den märkischen Sand gesetzt wurden, offenbar für ihn in jeder Hinsicht folgenlos. Vielleicht würde ein gewissenhafterer Umgang mit öffentlichen Geldern eher funktionieren, wenn es bei solch katastrophalen Fehlplanungen mal an das eigene Geldsäckel ginge? Den Schulen jedenfalls ist eine merkliche Entlastung von Bürokratie nun endlich zu wünschen, damit sie sich auf ihre pädagogische Kernaufgabe konzentrieren können. Denn das ist bitter nötig!“

Klappt es nun endlich mit der IT- Vernetzung der Berliner Schulen?2017-06-20T08:14:53+02:00

Fehlbesetzungen – Rütlis Erben

2016-11-27T16:50:15+01:00

Leserbrief von Rüdiger Barney veröffentlicht im TAGESSPIEGEL vom 27.11.2016

Ein Jammer, was aus der Ernst-Reuter-Oberschule, einer ehemaligen Vorzeigegesamtschule des Altbezirks Wedding geworden ist! Mit einem Nebensatz wird auf die offensichtliche Fehlbesetzung bei der Schulleiterin vor zwei Jahren hingewiesen. Wer trägt denn dafür die Verantwortung – doch wohl das mittlere Schulmanagement, das oft parteidevote Entscheidungen trifft. Seit Jahren ist unbestritten, welche Bedeutung dem Schulleiter für die Entwicklung einer Schule zukommt. Trotzdem muss eine Fehlbesetzung nach der anderen beobachtet werden. Konsequenzen für die Schulräte sind nicht bekannt. Es wird Zeit, dass diese Entscheidungsträger in ihrer Arbeit überprüft, kontrolliert und ggf. zur Rechenschaft gezogen werden. Auch die Schülerinnen und Schüler im Gesundbrunnen hätten das verdient gehabt!

Fehlbesetzungen – Rütlis Erben2016-11-27T16:50:15+01:00
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